Schulsozialarbeiterin

Frau Struck

Beraterin, Vermittlerin, Unterstützerin: Die Schulsozialarbeiterin am Jahngymnasium

Seit 2011 ist die Sozialpädagogin Anette Struck am Jahngymnasium als Schulsozialarbeiterin tätig. Persönliche Kontinuität ist wichtig in diesem Job, denn die Schüler, Eltern und auch die Lehrer müssen Vertrauen haben zu einer Person, der sie sich anvertrauen wollen. Anette Struck hat sich dieses Vertrauen erworben. Die Schüler kommen mit ihren Problemen zu ihr, der Bedarf ist groß.

Das Büro von Anette Struck ist im Untergeschoss der Schule in Haus I, ganz am Ende des Flures, eine kleine einladende Oase. Die Regale mit Büchern und Ordnern gefüllt, im Aquarium, das ihr ihre Vorgängerin Frau Nuelken überlassen hat, schwimmen ruhig die Fische hin und her. Hier ist sie täglich von 8:00 bis 15:00 Uhr erreichbar, persönlich und unkompliziert. In der braunen Holztür ist auf Augenhöhe ein kleiner Schlitz, der sogenannte Kümmerschlitz. Sucht ein Schüler den Kontakt zu ihr, so kann er dort eine Telefonnummer durchstecken, die nur Frau Struck erreicht und sich anrufen lassen. Das Gespräch kann auf Wunsch anonym geführt werden. Andere Ratsuchende kommen aber auch direkt in ihr Zimmer, in den Pausen, in der ILZ oder nach dem Unterricht. Manchmal haben sie zur Verstärkung einen Freund oder eine Freundin dabei. Hier herrscht eine ruhige Gesprächssituation, in der die Schüler sich sicher fühlen können.

„Wenn ihr Hilfe braucht müsst ihr mich nur ansprechen“

„Ich frage die Betroffenen: Was kann ich für dich tun?“, erzählt Frau Struck. Viele sagen dann: „Ich wollte das einfach mal erzählt haben.“ „Andere wollen eine rechtliche Auskunft oder sie möchten, dass ich mit einem Lehrer über ihr Problem rede oder, ich soll ein Gespräch mit einem Dritten organisieren“, so Struck.

Die leichteren Themen hat sie schnell im Griff, das sind z. B. Probleme mit Lehrern, Eltern oder Mitschülern. Anders ist es bei den schweren Themen, und davon gibt es viele: Alkoholismus im Elternhaus, eine belastende Krankheit, Tod eines nahestehenden Menschen, sexuelle Übergriffe oder Drogenkonsum einer Freundin. Hier müssen die Schwierigkeiten tiefer analysiert und die Betroffenen über einen längeren Zeitraum betreut werden. „Manchmal bin ich für die Schüler auch die zweite Mutti, da muss ich dann einen Schritt zurückgehen, um die Grenzen einzuhalten“, so die Sozialpädagogin.

Ein Grund für das Vertrauen, das ihr die Schüler entgegenbringen ist auch das Wissen um ihre Schweigepflicht. Als Schulsozialarbeiterin ist sie nicht verpflichtet, im Gegensatz zu einem Lehrer, Anzeige zu erstatten, wenn ihr etwas Kriminelles zu Ohren kommt.

„Ich versuche, mich auf die Schüler und Eltern einzustellen und in deren Lage hineinzuversetzen, um so gut wie möglich zu unterstützen“, erzählt Struck. Bei den Beratungen hilft ihr auch die Therapeutische Gesprächsausbildung, eine 3 ¾ jährige  Weiterbildung, die sie an Wochenendseminaren absolviert hat.

„Ich habe Neues eingeführt, das mir Spaß macht“