Archiv der Kategorie: Humanistisches Profil

Griechischer Mythos selbstverfasst!

Der Wahlunterrichtskurs „Erlebniswelt Antike“ hat sich mit dem griechischen Mythos von Prometheus kreativ auseinandergesetzt und selbst gedichtet!

Prometheus – von Ferdinand Fritz

Zeus ließ mich hier in ewiger Qual,

an Fels´ gefesselt mit behauenem Stahl.

Er ließ mich verketten mit großem Zorn,

weil ich ihn betrogen mit Feuer und Horn.

Zeus schickte einen Adler für meine Fint´

und täglich mein Blut auf dem Fels gerinnt.

Ich erschuf die Menschen mit Wasser und Lehm.

Nach göttlichem Bild sie sollten entstehn.

Ich wies sie ins Heilen und die Bootsfahrt ein,

wie man sich nährte mit Huhn und mit Schwein.

Sie waren gut, ihre Seele war rein,

da kam Pandora und Dunkelheit kehrte ein.

Auf der ganzen Erde weit und breit

gab es nur Krankheit, Hunger und Leid.

Aber die Hoffnung, obwohl sie versteckt,

entflammte aufs neue und wird bald wieder entdeckt.

 

Prometheus von Jonathan Pett

An den Kaukasus gekettet bin ich jetzt,

wo der Adler meine Leber schätzt.

Und niemand kommt mich besuchen hier,

ich fühle mich wie ein einsames Tier.

Obwohl, da hinten seh´  ich Hercules,

ich glaube, er befreit mich jetzt!

30.000 Jahre gammelte ich hier rum,

nun ist die Zeit endlich um!

Einen Zentauren hat man für mich eingesetzt

und mich nicht an Zeus verpetzt.

Aber genug mit dem Geschwätz!

Ich eile nun zum Menschen ganz gehetzt.

Fröhlich spaziere ich zur Tür herein

und sage ihm: Mensch, mein Mythos ist jetzt dein.

Prometheus von Johan Schulze-Gaubert

Er hing nun an der Klippe da,

wie elend jetzt sein Schicksal war.

Ein Adler kommt nun Tag für Tag

und frisst an seiner Leber.

Egal, was er noch dazu sage,

egal, wie viel er klage.

Nun harrt er hier, bis zu jener Zeit

ein starker Kämpfer mit Tapferkeit

ihn von seiner Qual befreie

und das Glück des Lebens neu gedeihe.

So brachte er den Menschen das Feuer und Gut

seine Strafe ist jetzt Zeus´ Wut.

Thermenprojekt der Lateinklasse 7b

 

In Verbindung mit der aktuellen Lektion unseres Lateinbuches hat sich unsere Lateinklasse kreativ mit den Thermen beschäftigt – einem der Orte, an denen das antike römische Leben am stärksten pulsierte.

Die Rekonstruktionszeichnungen der Caracalla-Thermen lieferten dabei einen kleinen Vorgeschmack auf die Romexkursion in der Oberstufe.

Mit Legosteinen  konnte man zum antiken Baumeister werden, wenn man das Hypocaustum-System – die antike Fußbodenheizung – rekonstruierte oder dem Weg des Wassers von den Bergen über Aquädukte und Wasserleitungen bis in die Latrinen einer Therme folgte.

Erlebniswelt Antike: Wahlunterricht in Klasse 7 im Humanistischen Profil

Theaterprojekt im Schuljahr 2020/21

 

 

Jeder Schüler / Jede Schülerin entscheidet sich vor Beginn der 7. Klasse am Jahngymnasium für eine 2. Fremdsprache und für ein Profil, das er / sie belegen möchte. Fremdsprache und Profil werden unabhängig voneinander angewählt.

Neben dem bilingualen, naturwissenschaftlich-technischen und musisch-künstlerischen Profil können sich unsere Schülerinnen und Schüler für das Humanistische Profil mit Griechisch als 3. Fremdsprache entscheiden. Der Fremdsprachenunterricht setzt allerdings erst in Klasse 8 ein. In Klasse 7 treffen wir uns im Humanistischen Profil in dem Kurs „Erlebniswelt Antike“.

Die Bezeichnung des Kurses ist Programm: Im ersten Halbjahr steht das wohl bunteste, turbulenteste und spannendste Thema der Antike an: Mythologie – die Sagengeschichten der Griechen und Römer Wir lernen die streitlustigen Götter und Göttinnen ebenso kennen wie die berühmtesten Helden der Antike. Neben allgemeinem Wissen steht projektartiges und kreatives Arbeiten im Vordergrund. So entwickelt jeder Jahrgang ein Gesellschaftspiel zu einem mythologischen Sagenkreis.

Nebenbei unternehmen wir auch Ausflüge in andere Kulturen wie z. B. die der Ägypter.

Im zweiten Halbjahr beschäftigen wie uns mit der Alltagswelt der Griechen und Römer. Im Rahmen eines Theaterprojektes stellen wir z. B. antike Masken her oder diskutieren über das Grundkonzept einer antiken Tragödie, um uns damit letztendlich wieder in dem unglaublich großen Feld der Mythologie wiederzufinden.

Soweit die theoretische Vorstellung des Kurses „Erlebniswelt Antike“.

Und im Folgenden kommt noch ein anderer (stummer) Teilnehmer zu Wort:

 

Liebe Besucherinnen und Besucher dieser Homepage,

es ist mir ein besonderes Anliegen hier zu Wort zu kommen: Mein Name ist Sokrates und meinen Kopf findet ihr zusammen mit Homer und Caesar ganz oben auf dem Bücherregal im Latein- und Griechischraum 1302 des Jahngymnasiums. Früher war ich sehr bekannt in meiner Heimatstadt – dem antiken Athen. Ich hatte das Glück in einer interessanten und pulsierenden Stadt zu leben. Hier trafen verschiedene philosophische Meinungen aufeinander, hier wurden bedeutende politische und gesellschaftliche Entscheidungen gefällt – leider hat eine davon mich das Leben gekostet, aber davon habt ihr vielleicht schon einmal gehört; wenn nicht, werdet ihr hier im Griechischunterricht davon hören. Na ja, wenigstens habe ich jetzt einen spannenden Platz gefunden. Ihr fragt euch, wieso? Na wo ist denn ein sokratischer Kopf besser aufgehoben als im Latein- und Griechischunterricht an einer modernen Schule?

Schon in meinem alten Leben habe ich mich gerne mit jungen Leuten unterhalten, mir ihre Meinungen angehört und mit ihnen diskutiert. Das funktioniert jetzt nicht mehr, aber ich kann zuhören. Und, ihr lieben Leute, ich habe allergrößte Freude an diesen jungen Denkern und Denkerinnen: Von Montag bis Freitag ist hier so viel los! Die einen nehmen Alexander den Großen unter die Lupe, die anderen den Kroisos, die nächste Gruppe unterhält sich über Heldentaten des Herakles und wieder andere lesen meine Verteidigungsrede vor Gericht, die mein Freund Platon aufgeschrieben hat. Ist das nicht toll? Über 2000 Jahre später interessiert sich jemand dafür, was ich mal gesagt habe!

Homer ist auch immer ganz aus dem Häuschen, wenn sein Achilles und sein Odysseus diskutiert werden!

So habe ich also immer wieder eine abwechslungsreiche Woche. Am Freitagnachmittag ist es in diesem Schuljahr besonders spannend: Dann findet der Kurs „Erlebniswelt Antike“ statt: Um spätestens 13.15 Uhr fallen vier Schülerinnen mit ihrer Lehrerin in den Raum ein und fangen selbstständig mit dem Unterricht an, noch bevor die Lehrerin sie begrüßt hat. Und während sie Kartenspiele und Plakate erstellen, diskutieren sie über ihre Lieblingsgötter und -göttinnen. Sie untersuchen verschiedene Erklärungsmodelle zur Entstehung der Welt: Mythologie, Religion, Philosophie und Naturwissenschaften. Sie diskutieren über Feuer, Urknall und das Nichts und schneller als man sich versieht, ist die Stunde um, wobei ihnen das genauso wenig auffällt wie mir: Fast jeden Freitag muss man sie sozusagen aus dem Raum hinauswerfen!

Aber wir drei hier oben dürfen bleiben – und so habe ich jede Menge Denkstoff für lebhafte Gespräche mit Homer und Caesar am stillen Wochenende.

Wir sehen uns im nächsten Schuljahr,

euer Sokrates

 

„Uns gefällt am Kurs „Erlebniswelt Antike“ am besten, dass wir kreativ arbeiten und zusammen über spannende Themen diskutieren. Jeder kann seine eigene Meinung beitragen. Wir sind zwar nur eine kleine Gruppe, trotzdem macht uns der Unterricht viel Spaß. Fazit: der lustigste Freitagnachmittag-Kurs!“

Meinung des Kurses „Erlebniswelt Antike“ im Schuljahr 2020,21

Aktuelles zum Humanistischen Profil

schulinternes Wochenendcamp 2020? schulinternes Tagescamp 2020!

Coronabedingt war zu Beginn dieses Schuljahres lange Zeit nicht sicher, ob wir unser traditionelles schulinternes Wochenendcamp stattfinden lassen können. Umso mehr haben wir uns gefreut, als die Veranstaltung vom örtlichen Gesundheitsamt genehmigt wurde.

In Form von Tagescamps für die Klassen 7/8 und 9/10 organisierten wir einen Aufenthalt im Majuwi in Wieck, wo auch unsere früheren Camps stattgefunden haben.

Thema in diesem Jahr sollten VIP´s der Antike sein. Natürlich lernt man auch im Laufe seiner normalen schulischen Latein- und Griechischkarriere viele VIPs aus der Antike kennen wie z. B. Caesar, Cicero, Sokrates, Alexander der Große.

Genau diese wollten wir aber nicht weiter thematisieren – damit keine Langeweile im Unterricht aufkommt. J Und so haben wir Personen ausgesucht, deren Namen zwar bekannt sind, die aber nicht zwangsläufig Thema in unserem Unterricht sind und über die man auch nicht automatisch viele Fakten kennt.

Um die Spannung zu erhöhen, stellten wir Gruppen zusammen, die nach einer kurzen Eröffnungsrunde zunächst von uns Lehrern ein Rätsel in die Hand bekamen: Alle Teilnehmer mussten selbst herausfinden, mit welchem VIP sie sich für den Rest des Tages beschäftigen würden. Die Motivation war hoch, die Rätsel knifflig, aber schließlich wurden sie gelöst. Doch der Name musste als „Top secret“ behandelt werden, denn das Tagesziel war es, nach einer gründlichen Einarbeitung in den Lebenslauf des VIP und einer Plakatgestaltung, für die anderen Gruppen ein Detektivspiel zu konzipieren: Mit kleinen Hinweisen und Rätseln sollten sie nach und nach die Identität einer an Amnesie leidenden Person herausfinden. Die Rätsel führten kreuz und quer über das Gelände des Majuwi, man traf Polizisten, Ärzte, Putzfrauen, Yogalehrer, …, bis am Ende die Personen identifiziert wurden. Die Präsentation der informativen Plakate mit ihren wunderbaren Zeichnungen vervollständigte unsere Wissenlücken.

Mit traditionellem Billiard, Tischtennis und Tischkicker endete der Abend im Freizeitraum des Majuwi.

Bleibt gesund, bis zum nächsten Mal!

Vortragsreihe „Kalliope“ des Humanistischen Profils

Seit 2018 bietet das Jahngymnasium im Rahmen seines humanistischen Profils eine Vortragsreihe zu Themen der Antike an. Die Vorträge finden jeweils abends für alle am Thema interessierten Bürgerinnen und Bürger statt.

Im Jahr 2020 haben wir uns sehr gefreut, zwei Fellows des Alfred-Krupp-Wissenschaftskollegs begrüßen zu dürfen: Herr Prof. Brodersen hielt im März 2020 einen spannenden Vortrag zu den sieben Weltwundern und Frau Prof. Klöckner begeisterte im September 2020 mit einem faszinierenden Vortrag zu Pompeji. Leider war der Vortrag von Frau Prof. Klöckner aufgrund der Pandemie-Bedingungen nur unseren Schülern zugänglich, wir hoffen allerdings, sowohl Frau Prof. Klöckner als auch Herrn Prof. Brodersen noch einmal zu einem Vortrag einladen zu können. Beide haben schon ihr Interesse daran bekundet.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei unseren Referenten für deren großes Engagement und die beiden fantastischen Vorträge und freuen uns, sie wieder in Greifswald begrüßen zu dürfen.

Latein am Jahngymnasium

Schon vor dem Betreten des Jahngymnasiums wird jeder Schulbesucher mit einer großen lateinischen Inschrift über dem Lehrereingang des Gebäude I überrascht und konfrontiert:

SALUS SCHOLAE SALUS CIVITATIS

„Das Wohl der Schule (ist zugleich) das Wohl der Bürgerschaft.“

Eine Investition in das Jahngymnasium wird sich also für die Bürgerschaft Greifwalds gewiss nicht als ein Fehler erweisen, weil bei einer entsprechenden Förderung dieser Schule auch die Schüler und Schülerinnen eine gute Ausbildung erhalten können. Denn diese werden mit ihren gelernten Fertigkeiten und Fähigkeiten im Berufsleben später die Bürgerschaft voranbringen. Soweit der lateinische Leitspruch dieser Schule.

Wohl dem, der Latein kann bzw. wissbegierig ist, seinen Horizont erweitern und Latein lernen will.

 

Latein als 2. Fremdsprache? Sieben gute Gründe, am Jahngymnasium Latein zu lernen

  1. Latein als Studienvoraussetzung: Leichter studieren!

Das Latinum ist an den Universitäten Voraussetzung für viele Studiengänge.

Wer später entweder Geisteswissenschaften (z.B. Philosophie, Geschichte, Kunstgeschichte, Archäologie, Theologie…) oder alte bzw. moderne Sprachen (Romanistik, Anglistik, Germanistik, …) studieren will, muss das Latinum vorweisen oder es über mehrere Semester mühsam mit Extraprüfungen nachholen. Dieser bundeseinheitliche Abschluss umfasst den Erwerb von Kenntnissen in der lateinischen Sprache bis zur Fähigkeit, Originaltexte von Autoren wie Cicero, Seneca oder Ovid in treffendes Deutsch zu übersetzen.

Das Jahngymnasium bietet die Möglichkeit, ab Klasse 7 mit Latein als zweiter Fremdsprache einzusteigen und am Ende in Klasse 12 mit mindestens ausreichenden Leistungen das Latinum zu erhalten.

Auch in Fächern, die kein Latinum verlangen, prägt Latein die Wissenschaftssprache. Rechtzeitig an ein mögliches Studium zu denken, ist schon ein ausreichender Grund, sich für Latein zu entscheiden.

 

2. Basissprache Latein für ein besseres Deutsch: Ausdrucksfähigkeit erweitern

Der Lateinunterricht führt nicht nur in die alte Sprache ein, sondern schult intensiver als jede moderne Fremdsprache die Übersetzungsfähigkeit ins Deutsche. Im Vordergrund des Lateinunterrichts steht nämlich das Übersetzen der lateinischen Originaltexte. Dabei trainiert der Lateinlernende die Ausdrucksmöglichkeiten seiner Muttersprache und gewinnt tieferen Einblick in ihre Strukturen; Schüler und Schülerinnen deutscher und ausländischer Herkunft lernen oft erst im Lateinunterricht, wie deutsche Grammatik wirklich funktioniert. Mit Latein lernt man, die deutsche Sprache besser zu verstehen und bewusster, präziser und abwechslungsreicher zu gebrauchen.

Durch die ausführliche Sprachreflexion erfahren die Schüler und die Schülerinnen mehr über den generellen Aufbau und die Struktur von Sprachen. Deshalb dient Latein nicht nur als Sprachenmodell, sondern auch als Königsweg zu vertieftem Sprachverständnis und als Trainingsfeld für die Muttersprache.

 

3. Latein: Sprungbrett für andere Sprachen und Hilfe, Fremdwörter zu verstehen

Auch in unserer Alltagssprache ist eine Vielzahl von Fremdwörtern eingegangen. Wer außer demjenigen, der mit Latein vertraut ist, kann schon auf Anhieb definieren, was „kollateral“ oder „Identifikation“ wirklich bedeutet? Wer Latein auf der Schule lernt, blickt genau dort durch, wo andere nur „Bahnhof“ verstehen.

Latein schafft auch eine Brücke zu den modernen Fremdsprachen in Europa. Denn wer Latein lernt, hat Vorteile beim Erlernen dieser anderen Sprachen. Schließlich fließen nicht nur in den romanischen Tochtersprachen Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch und Rumänisch römisches Blut mit den gleichen Ordnungsrastern und Satzstrukturen wie in der Muttersprache Latein; auch der englische Wortschatz lässt sich bis zu 60 % aus dem Lateinischen ableiten. Wer im Europa von heute moderne Fremdsprachen lernen will, hat mit Latein das beste Fundament.

 

4. Latein zeigt den Weg zu den europäischen Wurzeln

Die Welt von heute versteht nur, wer weiß, woraus sie hervorgegangen ist: Kein modernes Europa ohne das „imperium Romanum“, keine europäische Geistesgeschichte und Literatur ohne die schöpferischen Leistungen der Griechen und ihre Vermittlung an uns durch die Römer. Wer Latein lernt, lernt sich als Erbe einer abendländischen Tradition von Griechenland über Rom und das lateinische Mittelalter bis heute begreifen, geschichtliche Zusammenhänge zu sehen und seine eigenen europäischen Wurzeln zu erkennen. Texte über das römische Recht vermitteln ein Hintergrundwissen über das europäische Rechtsdenken; das Zusammenleben der Menschen in der politischen Gemeinschaft und der zentrale Freiheitsbegriff „libertas“ werden anhand von Ciceros Denkanstößen diskutiert. Die Lektüre lateinischer Originaltexte führt also den Schüler gleichsam mit dem Fahrstuhl zu den Wurzeln Europas.

 

5. Latein: Spezialtraining fürs Köpfchen

Latein ist eine Schule des Denkens: Genaues Beobachten auch des kleinsten Details, Kombinieren, Schlüsse ziehen, Zuordnen, Abtrennen, verschiedene Lösungen gegeneinander abwägen, zielstrebig und mit Ausdauer bei der Sache bleiben – das ist Dreh- und Angelpunkt einer jeden Übersetzung vom Lateinischen ins Deutsche. Bei diesem logischen, analytischen und systematischen Denken erwerben die Schüler und die Schülerinnen Fähigkeiten, die ihnen auch bei allen anderen Fächern nützen, und wichtige Qualifikationen für die spätere Berufswelt: Ausdauer, gute Beobachtungsgabe, Exaktheit und Kombinationsfähigkeit. Im Lateinunterricht das Hirn zu trainieren auf dem „Trimm-dich-Pfad“ des Geistes zahlt sich also aus.

 

6. Offener werden für Fremdes und einen eigenen Standpunkt finden

In der Antike begegnet uns viel Verwandtes, aber auch viel Fremdes. Gerade das Erlebnis des Andersartigen stellt bisher für selbstverständlich Gehaltenes in Frage und erweitert unseren Horizont. Die historische Kommunikation des Lateinunterrichts wird so zum Modell für interkulturelle Kommunikation; sie schult unsere Fähigkeit zu Dialog, Toleranz und kultureller Offenheit. So macht Lateinunterricht uns fit für die zunehmend multikulturelle Gesellschaft der Gegenwart und Zukunft und zeigt uns zugleich unseren eigenen Ort darin.

Ein moderner Lateinunterricht erweitert mit seiner Themenvielfalt nicht nur den geistigen Horizont, sondern fordert auch die Schüler und Schülerinnen zu einem eigenen Standpunkt heraus. Themen der Philosophie mit den Grundfragen der menschlichen Existenz, aber auch die römische Liebesdichtung, Rhetorik und Geschichtsschreibung führen im Vergleich mit der Gegenwart zu einer kritischen Auseinandersetzung mit den vertrauten Werten und Gewohnheiten. Der historische Blick auf die fremde antike Welt lässt die Lateinlernenden die eigene Welt reflektieren und besser verstehen. Insofern erleichtert die Beschäftigung mit der römischen Alltagskultur, z.B. mit den Thermen, den Wagenrennen im Circus maximus und den Gladiatorenkämpfen im Amphitheater, auch den Sinn und Zweck der modernen Unterhaltungsindustrie im Vergleich kritisch zu hinterfragen. „Quid ad nos pertinet? Was hat das mit uns zu tun?“ Genau auf diese Frage suchen wir im Lateinunterricht am Jahngymnasium Antworten.

Die Auseinandersetzung mit der hoch entwickelten römischen Kultur und Zivilisation bewahrt uns davor, nur unseren eigenen Standpunkt zum Maßstab zu nehmen – und führt uns zu Aufgeschlossenheit gegenüber Dingen, die neu und fremd sind.

 

7. Latein fordert und fördert die Freude am Lernen: Spaß haben, Kompetenzen erwerben und die individuelle Kreativität weiterentwickeln

Latein ist nichts als öde Formen- und Grammatikpaukerei? Das war einmal – moderne Schulbücher sind für die Schüler und Schülerinnen von heute entworfen und bieten ihnen spannende Texte, Sagen, Rätsel, spielerische Übungen, Anregungen zum Rollenspiel…. Moderner Lateinunterricht macht Spaß.

Die Auseinandersetzung mit den lateinischen Texten, den Ideen und Werten vergangener Epochen beflügelt den Geist kreativer Menschen und regt sie zum analytischen, kombinatorischen und problemlösenden Denken an. Die zeitliche Distanz der Themen im Lateinunterricht verlangt nach kreativen Methoden, mit denen das geistige Erbe und das breite Orientierungswissen zu einem Besitz werden kann, von dem die jungen Menschen ein ganzes Leben profitieren können.

Die Schüler und Schülerinnen stellen ihre Kreativität unter Beweise, indem sie z.B.:

  • Szenen schreiben
  • einen Comic nach einer lateinischen Erzählung gestalten
  • Dialoge inszenieren
  • lateinische Originale parodieren
  • lateinische Verse vertonen

 

Letzte „Bonbons“:

Die Unterrichtssprache ist Deutsch. Es gibt also keine Diktate. Man spricht, wie man schreibt.

Der Latinumsnachweis wird im Abiturzeugnis erwähnt und kann bei Bewerbungen ein positives Kriterium sein.

Die Altsprachenstiftung am Jahngymnasium ermöglicht nicht nur zusätzliche Materialien zur Veranschaulichung des altsprachlichen Unterrichts, sondern sie prämiert auch die besten Leistungen bei den Vokabelwettbewerben der Lateinklassen 7 / 8 und das beste Lateinabitur. Außerdem subventioniert diese Altsprachenstiftung die besonderen Tagesexkursionen der Lateinschüler(innen) nach Ankershagen ins Schliemannmuseum, nach Rostock ins Archäologische Institut oder nach Berlin ins Antikenmuseum. Zu den absoluten Höhepunkten einer Lateinlaufbahn am Jahngymnasium gehören natürlich die mehrtägigen Studienfahrten in der Mittelstufe in die alte Römerstadt Trier oder an den Limes ins Altmühltal und in der Oberstufe nach Rom, um vor Ort das zu sehen und zu spüren, was man im Lateinunterricht am Jahngymnasium kennengelernt hat.

 

Vade mecum Romam! Schreite mit uns nach Rom!

 

Text von P. Rasche

Unsere Wochenendcamps

An einem Wochenende treffen sich Schülerinnen und Schüler des Humanistischen Profils und weitere am Thema interessierte Schülerinnen und Schüler, um sich mit spannenden Themen aus der Antike auseinanderzusetzen.

Im zweiten Halbjahr treffen wir uns mit Schülerinnen und Schülern der drei anderen Profilschulen des Landes Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen von 2 ½ Tagen. Im Vordergrund stehen Themen, die im normalen Unterrichtsgeschehen wenig Raum finden, und bei denen es sich anbietet, projektorientiert und kreativ in Gruppen arbeiten zu können. So haben wir in den letzten Jahren Plakate gestaltet, gedichtet und kurze Theaterstücke auf die Bühne gebracht.

Eine Besonderheit unseres Gymnasiums ist es, dass wir zweimal im Jahr ein Wochenendcamp veranstalten, denn wir treffen uns im ersten Halbjahr schulintern. Im nahegelegenen Fischerdorf Wieck haben wir einen Veranstaltungsort gefunden, der neben Seminarräumen auch optimale Bedingungen für die Freizeit und Übernachtung bietet. Unser schulinternes Camp dauert 1 ½ Tage. Hier waren wir bereits in der Antike als Detektive unterwegs, die spannende Kriminalfälle untersuchen, haben Atlantis erforscht und uns mit antiken Spukgeschichten beschäftigt, um uns anschließend in einem Kostümwettbewerb selbst in die gruseligsten Gestalten der Antike zu verwandeln.

Dass wir irgendwann keine Themen mehr finden, ist unwahrscheinlich, denn das Spannende an der Antike ist: Es gibt immer noch irgendetwas Neues zu entdecken!

Das Profil „Humanistische Bildung“

Seit dem Schuljahr 2017/18 bieten wir für unsere Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 das Profil „Humanistische Bildung“ an.

In diesem Rahmen können die Schülerinnen und Schüler unseres Gymnasiums in Klasse 7 im Wahlunterricht den Kurs „Erlebniswelt Antike“ anwählen, der ab Klasse 8 mit Griechisch als freiwilliger 3. Fremdsprache weitergeführt werden kann. Latein als 2. Fremdsprache kann unabhängig davon zusätzlich angewählt werden.

Worin liegt der Sinn einer humanistischen Bildung und warum sollte man sich auch heute noch mit den Themen und der Kultur der Antike auseinandersetzen?

Zum Einen werden diese beiden Sprachen analysiert und die Texte übersetzt. Die Unterrichtssprache ist Deutsch. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich einen genauen Überblick über die Grammatik der Fremdsprache im Vergleich und Kontrast zu unserer Sprache. Dieser Sprachenvergleich fördert in besonderem Maße die Reflexion über und die Ausdrucksfähigkeit in der eigenen Sprache: Bei jeder Übersetzung ist die Intention des antiken Autors zu berücksichtigen und im Übersetzungsprozess möglichst originalgetreu und doch zielsprachengerecht in unserer Sprache wiederzugeben. Jede Übersetzung ist in gewissem Maße schon eine Interpretation. Bei jeder Übersetzung sind die Schülerinnen und Schüler aufgefordert, möglichst genau, konzentriert und selbstständig zu arbeiten – Schlüsselqualifikationen, die ebenso wie Ausdauer auch im späteren Berufsleben immer wieder relevant sind.

Aber nicht nur die Sprache an sich soll im Vordergrund der beiden Fächer stehen: Inhaltlich beschäftigen sich die Texte mit vielfältigen Themengebieten: Liebe, Trauer, Sehnsucht, Heimweh, Zorn, Hass, Krieg, Frieden, Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, Gewissen und Schuld

Odysseus z.B. hat nach langen Irrfahrten auf dem Meer die Chance auf Unsterblichkeit und das Leben an der Seite einer Göttin. Wird er sich gegen seine Familie entscheiden?

In den Tragödien antiker Dichter stellt sich immer wieder die Frage, inwieweit der Hauptprotagonist persönlich Schuld an seinem Unglück hat. Oder ist etwa alles Schicksal?

Die Philosophieschulen der Stoiker und Epikureer bezogen schon früh Stellung zur Work-Life-Balance und der erste Geschichtsschreiber Herodot liefert Antworten auf die Frage, wer denn der glücklichste Mensch auf Erden ist.

Nicht zu vergessen ist Sokrates, der mit seinen Fragen seine Mitbürger auf ihr Scheinwissen stieß und sich deshalb in seiner Heimatstadt Athen äußerst unbeliebt machte und sogar vor Gericht gezogen wurde. Auch seine Verteidigung und sein Standpunkt, den er in dieser Rede darlegt, sollen im Unterricht behandelt werden.

In Caesars „De bello Gallico“ untersuchen wir, wie mit geschickt plazierten Worten und Aussagen Leserlenkung praktiziert wurde, während Cicero mit seinen scharfen Worten die Rhetorik und Atmosphäre des Senats auferstehen lässt.

In Vergils Epos stellt sich die Frage, wie viel Kritik an dem mächtigsten Mann seiner Zeit – Augustus – versteckt ist, wohingegen der Dichter Catull den Fokus auf seine unglückliche Liebe lenkt.

Odi et amo. Quare id faciam fortasse requiris.

Nescio, sed fieri sentio et excrucior.

Ich hasse und ich liebe. Du fragst vielleicht, warum ich dies tue.

Ich weiß es nicht, aber dass es geschieht, fühle ich und ich werde gefoltert.

(Catull, carmen 85)

 

Über diese Inhalte möchten wir uns mit den Schülerinnen und Schülern kritisch auseinandersetzen und diskutieren. Dabei soll nicht allein der antike Gesichtspunkt erörtert werden, sondern ebenso die Situation aus heutiger Sicht beleuchtet und beurteilt werden. In welchem Kontext hat der- oder diejenige damals seine/ihre Entscheidung getroffen? Ist dieser Kontext in unsere heutige Zeit übertragbar? Welche Entscheidung würden wir an dieser Stelle heutzutage treffen? Die antiken Texte bieten uns eine Vielzahl an Beispielen für menschliches Denken und Handeln. Indem man aus der Distanz der heutigen Zeit die Entscheidungen dieser Menschen moralisch und ethisch analysiert und persönlich dazu Stellung bezieht, entwickelt man in besonderem Maße seine eigene Persönlichkeit weiter.

Und das soll letztendlich „Humanistische Bildung“ bedeuten: Humanistisch leitet sich ab von dem lateinischen Wort humanitas – „die Art, Mensch zu sein“, was so viel meint wie „menschlich denken und handeln zu können“: keine Vermittlung von theoretischen Wissen, sondern eine persönliche Weiterentwicklung, die Fähigkeit, bei all dem Wissen, das man sich im Leben noch aneignen wird, menschlich denken und handeln zu können und sich in der heutigen Zeit und im heutigen Europa zurechtfinden zu können.

Die Wurzeln unserer europäischen Kultur liegen im antiken Griechenland und Italien. Latein und Griechisch zu lernen, bedeutet auch, sich ein vertieftes Verständnis über unsere Kultur anzueignen: Wie entstand die erste Demokratie? Wie hat sich unsere heutige Demokratie weiterentwickelt? Was ist gemeint, wenn wir von Sisyphosarbeit, Klienten, Narzissmus und Chaos sprechen?

Neugierig geworden? – Antworten gibt es definitiv im Humanistischen Profil des Jahngymnasiums!

 

Organisatorisches:

Die Schülerinnen und Schüler können in Klasse 7 mit der neuen Fremdsprache Latein beginnen im Rahmen von 4 Stunden. Im Wahlunterricht (2 Stunden pro Woche) belegen sie den Kurs „Erlebniswelt Antike“.  Hier setzen sie sich vertiefend mit der antiken Kultur auseinander in den Bereichen Mythologie und ihrer Rezeption in der heutigen Welt, Religion, Totenkult und Götterstammbäume, Sport und die Ursprünge der Welt. Der Kurs gewährt auch Einblicke in große Kulturen anderer Länder wie z.B. Ägypten. Die kreative Auseinandersetzung mit den Themengebieten steht im Vordergrund.

Altgriechisch beginnt als dritte Fremdsprache erst in Klasse 8 und findet in Klasse 8 und 9 im Rahmen des Wahlunterrichts (2 Stunden) sowie jeweils in einer ILZ-Zeit statt. Latein wird mit 4 Stunden fortgeführt.

Ab Klasse 10 findet der Griechischunterricht vollständig im Wahlunterricht statt und umfasst 4 Stunden in der Woche.

In der Oberstufe können Latein und Griechisch als Grundkurs oder Leistungskurs angewählt werden. Ende Klasse 12 kann das Latinum und das Graecum erreicht werden.

Es ist auch möglich, sich zu Beginn der 8. Klasse für Griechisch und damit für das humanistische Profil zu entscheiden – ohne Vorkenntnisse aus Latein und dem Kurs „Erlebniswelt Antike“ und somit zumindest in eine der beiden Sprachen einen detaillierten Einblick zu erhalten.

Natürlich werden auch  – unterstützt durch die Altsprachenstiftung des Jahngymnasiums – Exkursionen sowohl in der Mittelstufe als auch Oberstufe stattfinden: z.B. nach Ankershagen in das Schliemann-Museum, nach Trier in die alte Römerstadt oder an den Limes, nach Rostock ins Archäologische Institut, nach Berlin ins Antikenmuseum sowie natürlich nach Rom und Griechenland

Griechisch am Jahngymnasium

Alle Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen haben seit dem Schuljahr 2017/18 die Möglichkeit, im Rahmen unseres Profils „Humanistische Bildung“ Altgriechisch als neu einsetzende Fremdsprache ohne Vorkenntnisse kennenzulernen.

Griechisch ist eine Sprache, die seit über 3000 Jahren permanent gesprochen wird. Natürlich hat sie sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Zwar kann man die Wörter entziffern und die meisten von ihnen aus dem Altgriechischen herleiten, aber das Neugriechisch, das heute in Griechenland gesprochen wird, ist mit dem Altgriechischen nicht mehr identisch.

In unserem Profil werden wir uns mit Altgriechisch beschäftigen, d.h. der Unterricht findet auf Deutsch statt und die Sprache wird analysiert und die Texte werden übersetzt. Dabei entsteht eine genaue Übersicht über grammatische Strukturen sowohl in der Fremdsprache als auch in unserer Sprache. Die Kunst des Übersetzens ist es, die Aussage des antiken Autors möglichst originalgetreu und verständlich in unserer Sprache wiederzugeben. Dabei werden unter anderem Fähigkeiten wie Genauigkeit, Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer benötigt und ebenso wie die sprachliche Ausdrucksfähigkeit trainiert.

Im Vergleich zum Lateinischen bietet uns die griechische Sprache ein ganz anderes Sprachmuster. Aufgrund der Sprachenvielfalt, die unser Gymnasium bietet, ist es uns Fremdsprachenlehrern auch ein besonderes Anliegen, bei Grammatikthemen möglichst sprachenübergreifend zu arbeiten und auch einen Schwerpunkt auf den Vergleich der deutschen Sprache mit der jeweiligen Fremdsprache zu legen, was dabei hilft, die deutsche Grammatik besser zu verstehen.

Mit dem Griechisch an unserem Gymnasium lernt man keine Fremdsprache, in der man sich unterhalten kann, aber „tot“ ist die griechische Sprache und Kultur doch nicht, denn die Wurzeln unserer heutigen europäischen Kultur liegen im antiken Griechenland und Italien. In Griechenland ist die erste Demokratie entstanden und aus dieser Sprache stammen Begriffe wie Biologie (die Lehre des Lebens), Astronaut („Sternenseefahrer“), Kosmos („Weltall“), Kosmetik („Schönheit“) und Atom („das Unteilbare“). Auch in Redewendungen finden wir die Antike wieder: in der Achillessehne, im Marathonlauf, im Kassandraruf, in einer Odyssee, im Pyrrhussieg, in einer Sisyphosarbeit, etc…

Die Wurzeln unserer Kultur im Original und Ursprung kennenzulernen, hilft dabei, sich in der heutigen Zeit zurechtzufinden. Die griechische Sprache liefert Fachbegriffe der Medizin, Pharmazie, Astronomie, Biologie, …, alltägliche Redewendungen. Wie sehr sie unser europäisches Verständnis und unser Hintergrundwissen prägt, sieht man in Theateraufführungen, der Musik und Kunst der letzten Jahrhunderte seit der Renaissance ebenso wie in aktuellen Karikaturen.

Wir möchten aber den Schwerpunkt unseres Unterrichts nicht nur rückwärtsgewandt auf die Antike richten, sondern uns auch aus heutiger Zeit mit diesen Texten, den Beispielen für menschliches Denken und Handeln, in Diskussionen kritisch auseinandersetzen. In welchem Kontext hat der- oder diejenige damals seine/ihre Entscheidung getroffen? Ist dieser Kontext in unsere heutige Zeit übertragbar? Welche Entscheidung würden wir an dieser Stelle heutzutage treffen? Solche Überlegungen helfen, bei strittigen Themen Stellung beziehen und sich ein eigenständiges Urteil bilden zu können. Indem man sich mit diesen Situationen auseinandersetzt, wird man gezwungen, die Situation moralisch und ethisch zu bewerten und entwickelt dadurch auch seine eigene Persönlichkeit ganz wesentlich.

Die antiken Texte liefern uns für solche Fragen viele Beispiele existenzieller Notlagen von Helden aus der Mythologie wie z.B. Odysseus, der nach langen Irrfahrten auf dem Meer die Chance auf Unsterblichkeit und das Leben an der Seite einer Göttin hat. Wird er sich gegen seine Familie entscheiden?

In den Tragödien antiker Dichter stellt sich immer wieder die Frage, inwieweit der Hauptprotagonist persönlich Schuld an seinem Unglück hat. Oder ist etwa alles Schicksal?

Die Philosophieschulen der Stoiker und Epikureer bezogen schon früh Stellung zur Work-Life-Balance und der erste Geschichtsschreiber Herodot liefert Antworten auf die Frage, wer denn der glücklichste Mensch auf Erden ist.

Nicht zu vergessen ist Sokrates, der mit seinen Fragen seine Mitbürger auf ihr Scheinwissen stieß und sich deshalb in seiner Heimatstadt Athen äußerst unbeliebt machte und sogar vor Gericht gezogen wurde. Auch seine Verteidigung und sein Standpunkt, den er in dieser Rede darlegt, sollen im Unterricht behandelt werden.

Neben der Sprache an sich bietet der altgriechische Unterricht somit vielfältige Möglichkeiten für spannende Diskussionen und auch kreative Umsetzungen.

Natürlich werden wir auch in der Oberstufe eine Exkursion nach Griechenland anbieten und uns die Schauplätze von Tragödien und politischen Entscheidungen im Original anschauen. Weitere Exkursionen bieten sich bereits in der Mittelstufe an u.a. nach Rostock zum Archäologischen Institut sowie nach Berlin ins Antikenmuseum.

Ein besonderes Highlight des Griechischunterrichts und des Humanistischen Profils sind unsere Wochenendcamps, an denen wir uns schulintern in Wieck und schulübergreifend mit den anderen Profilschulen für Humanistische Bildung in MV treffen, um uns an einem Wochenende mit Themen zu beschäftigen, für die wir sonst keine Zeit hätten: So haben wir in den letzten Jahren Detektivspiele zur Mythologie gelöst, antike Hexen und Gespenster kennengelernt und Atlantis erforscht. Und das war noch längst nicht alles! Denn das Schöne an so vielen tausend Jahren Antike ist: Es gibt immer noch etwas Neues zu entdecken! Also bis bald – im Griechischunterricht des Jahngymnasiums! Wir freuen uns auf euch!